Der Donnerstag konnte der Bundestagsabgeordnete Adis Ahmetovic engagierte Politikerinnen aus dem Bundeskabinett in Hannover begrüßen. Los ging es mit der Staatsministerin des Bundeskanzlers für Integration, Migration und Flüchtlinge sowie Antidiskriminierungsbeauftragte der Bundesregierung, Reem Alabali-Radovan.

Reem Alabali-Radovan ist 1996 aus dem Irak nach Deutschland gekommen, in Ostdeutschland aufgewachsen und mit 32 Jahren gehört auch sie mit zu den jungen Politiker:innen. Das geht einher mit viel Verantwortung und Erwartungen.

Die Tour durch Hannover startete mit einem frauenpolitischen Austausch in der Cumberlandschen Galerie, wo die Hausherrin bzw. Schauspielhaus-Intendantin Sonja Anders die Gäste begrüßt hat. „Mit Frauen aus der Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Musik sowie dem Ehrenamt haben wir über Gleichberechtigung und Chancengerechtigkeit und ihre Herausforderungen diskutiert: Vereinbarkeit von Familie und Beruf, bessere Bezahlung, Awareness-Strukturen ausbauen, Teilung der Care-Arbeit und Aufstiegsmöglichkeiten bis zur Führungsetage. Dabei ist klar geworden, dass der Vernetzungsansatz zwischen Frauen aus der Stadtgesellschaft immens wichtig ist“, so Ahmetovic.

Im Anschluss ging es in die IGS Mühlenberg. Dort haben die Politiker:innen mit engagierten Lehrkräften und Schüler:innen gesprochen, die erst seit einigen Jahren in Deutschland sind und nun kurz vor dem Abitur stehen. „Die jungen Menschen haben uns sehr persönlich vom ‚Ankommen‘ in Deutschland berichtet, wie es ihnen beim Spracherwerb erging und wie sehr sie Hannover mögen. Das war ein besonderer Einblick und hat uns aus der Politik einmal mehr motiviert, Bildung und explizit Sprache stärker zu fördern. Denn zur Wahrheit gehört: Deutschland ist ein Einwanderungsland, aber noch kein modernes. Wir sind ein Einwanderungsland ‚auf Widerwillen‘“, betont der Angeordnete.

Darüber wurde auch abends u. a. beim Abschluss des Besuchs von Reem Alabali-Radovan auf dem integrationspolitischen Empfang im Kulturtreff Hainholz gesprochen. Dabei hat sie in ihrer Ansprache klar gemacht, welches die Schwerpunkte der neuen Bundesregierung sind:

  1. Wir wollen ein neues Staatsangehörigkeitsrecht, das alle in der Idee des „Doppelpasses“ mitdenkt
  2. Wir brauchen ein neues, modernes Einwanderungsgesetz.
  3. Wir müssen unsere demokratischen Strukturen gegen Diskriminierung, Rassismus, Antisemitismus und gegen weitere Form von Hass und Gewalt stärken.

„Ich möchte mich nochmal ganz herzlich bei Reem für ihren Einsatz und den Besuch bedanken. Wir sind uns einig, dass es einen Unterschied macht, wer regiert. Und für Niedersachen ist klar - wir wollen Stephan Weil weiter als Ministerpräsidenten und in Hannover die fünf Wahlkreise wiedergewinnen“, so Ahmetovic abschließend.