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Rede von Adis Ahmetović, MdB, zum ZP8 – Gruppenantrag „Antrag auf Entscheidung des Deutschen Bundestages über die Einleitung eines Verfahrens zur Feststellung der Verfassungswidrigkeit der „Alternative für Deutschland“

- Es gilt das gesprochene Wort -

Frau Präsidentin! 
Meine Damen und Herren!

Die große Stärke der Demokratie ist der Zusammenhalt. Deshalb, liebe Ricarda, meine vollste Unterstützung für deine Worte. Sollte es am Ende zu einem Ordnungsruf kommen: Wenn es sein muss, nehme ich ihn dir gerne ab. Das war richtig stark, liebe Ricarda. Vollste Unterstützung!

Wir haben die beste Verfassung der Welt. Diese Verfassung ist seit 75 Jahren und länger ein Glücksfall und eine Errungenschaft für unser Land. Ich danke den Gründungsvätern und -müttern für diese Verfassung, für dieses demokratische Erbe, ein Erbe, das einhergeht mit Verpflichtungen und Verantwortungen.

Eine zentrale Idee dieser Verfassung ist die sogenannte wehrhafte Demokratie, und aus diesem Grund, meine Damen und Herren, sitzen wir heute hier zusammen und reden über Anträge zu einem Verbotsverfahren gegen die AfD: Weil die AfD eine verfassungsfeindliche Partei ist.

Ich stehe an diesem Redepult aber nicht nur als Demokrat und nicht nur als Abgeordneter, sondern auch als überzeugter Sozialdemokrat. Als Mitglied der Sozialdemokratie trage ich in meiner DNA den Kampf gegen rechts, den Kampf gegen Extremismus und auch den Kampf gegen Verfassungsfeinde.
Die AfD, meine Damen und Herren, tut seit Jahren nichts anderes, als mit den Ängsten der Menschen zu spielen. Sie verbreiten Hass. Sie hetzen mit Ihrer Politik und Sprache die Menschen gegeneinander auf. Sie deuten die deutsche Geschichte um; Sie verdrehen Fakten und Tatsachen. Sie sprechen davon, dass der größte Kriegsverbrecher der Menschheit kein Nazi ist, sondern ein Sozialist. Die AfD schadet mit allem, was sie tut, unserer Wirtschaft und letztendlich auch unserer Gesellschaft, und deshalb gehört eine solche Partei auch verboten, meine Damen und Herren.

Auf alle Zukunftsherausforderungen hat diese Partei keine Antwort; denn Sie machen vor allem Minderheiten, die Sie als solche kategorisieren, für das Unheil in dieser Welt verantwortlich. Sie sprühen Gift gegen Migranten, emanzipierte Frauen, Kulturschaffende, Homosexuelle, sogar gegen Menschen mit Behinderung. Sie haben - um Hannah Arendt, eine Philosophin aus Hannover, meiner Heimatstadt, zu zitieren - das Wahrlügen perfektioniert.

Einen Punkt möchte ich herausnehmen nach Ihrem Programmparteitag. Sie stehen ja ganz offen für die Remigration. Wissen Sie, wie stolz ich bin, nach 22 Jahren diesen deutschen Pass zu haben? Und Sie wollen ihn mir wegnehmen? Sie wollen vielen Millionen Menschen diesen Pass wegnehmen?

Ich verspreche Ihnen hier und jetzt: Ich werde alles daransetzen, dass eine Partei wie die AfD es nicht hinbekommen wird, den Menschen mit Migrationshintergrund, die seit Jahren dafür kämpfen, als Leistungsträgerinnen und Leistungsträger dieses Land nach vorne zu bringen, einen Teil ihrer Identität zu nehmen.

Sie werden es nicht schaffen; denn wir sind besser, wir sind mehr, und wir sind vor allem stärker und klüger, liebe AfD.

Das Allerschönste ist: Am 23. Februar haben wir die Wahl für eine Richtungsentscheidung. Liebe Bürgerinnen und Bürger da draußen, Sie haben die Wahl. Wählen Sie mit der Erst- und Zweitstimme demokratisch, und zeigen Sie der AfD die rote Karte! Sie hat nämlich im Parlament nichts zu suchen.

Vielen Dank.