Am heutigen Donnerstag hat der Bundestagsabgeordnete Adis Ahmetović eine Rede zur vereinbarte Debatte zu den sechs Nachhaltigkeitsprinzipien der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie im Deutschen Bundestag gehalten.

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Rede von Adis Ahmetović, MdB, zu Top 7 „Vereinbarte Debatte zu den sechs Nachhaltigkeitsprinzipien der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie“

- Es gilt das gesprochene Wort -


Sehr geehrte Frau Präsidentin,

liebe Kolleginnen und Kollegen,

meine Damen und Herren,

heute sprechen wir über die sechs Prinzipien der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie. Angesichts der aktuellen politischen Lage mag es den Anschein erwecken, dass diese Debatte nicht zur richtigen Zeit geführt wird.

In einer schwierigen weltpolitischen Lage,

  • in der in Europa wieder Imperialismus und Krieg zurückgekehrt sind - ausgelöst durch den russischen Angriffskrieg,
  • in der viele Bürgerinnen und Bürger mit den sozialen Folgen der Inflation ringen,
  • in der zahlreiche Menschen in Deutschland verunsichert sind, nachvollziehbare Zukunftsängste haben.

Sollten wir in dieser Lage nicht lieber über diese Alltagsprobleme statt über Nachhaltigkeitsprinzipien sprechen?!

Meine Damen und Herren,

es gibt spalterische, politische Kräfte in unserem Land, die bewusst daraus Widersprüche und Gegensätze machen. Ihnen geht es darum, Ängste zu verstärken, Lösungen zu verhindern.

Aber umso wichtiger ist es, heute deutlich zu machen, dass auf der einen Seite die alltäglichen Herausforderungen sowie auf der anderen Seite Nachhaltigkeit und der Schutz von Umwelt und Klima keine Entweder-Oder-Entscheidung ist. Beide Dinge gehören zusammen gedacht, um mit aller Ernsthaftigkeit die großen Herausforderungen der Zukunft anzupacken und zu lösen.

Als Bundesrepublik Deutschland sind wir ein wichtiger Motor in Europa – dies geht einher mit Verantwortung nicht nur für uns national, sondern auch europäisch und global. Unsere Außen- und Innenpolitik, Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit sind eng miteinander verzahnt: Eine nachhaltige Klimapolitik ist also auch eine Frage der nationalen Sicherheit und das Fundament sozialer Gerechtigkeit.

Wir leben in einer globalisierten, vernetzen Welt. Krisen wie Kriege oder Pandemien machen niemals vor Ländergrenzen Halt – und verstärken Alltagsprobleme vor Ort.

Gleich verhält es sich mit dem Klimawandel als Konfliktursache und -treiber. Unruhen durch Ressourcenknappheit, Extremwetter, klimabedingte Flucht sind dabei nur paar Faktoren von vielen.

Deshalb zählen wir als Deutschland mit zu den größten Förderern im Bereich der internationalen Klima- und Energiepolitik. Es geht uns dabei um effektiveren Klimaschutz und die Verbesserung von Lebensbedingungen - insbesondere auch im globalen Süden.

Kurzum: Mit unserer globalen Verantwortung, die wir damit wahrnehmen, schaffen wir nicht nur neue multilaterale Bündnisse im Sinne von Frieden und Sicherheit, sondern sorgen am Ende für sozialen Zusammenhalt – global, aber auch lokal in unseren Städten und Gemeinden, in unseren Nachbarschaften.

So wie es um den Klimaschutz weltweit geht, so fördern wir auf Hochdruck die Anpassung unseres Landes an diese Gegebenheiten an - z. B. erneuerbare statt fossiler Energien für alle Lebensbereiche. Die energiepolitische Frage ist und bleibt der Dreh- und Angelpunkt auf allen politischen Ebenen. Deshalb müssen wir hier mit Entschlossenheit ran und dabei den Menschen die soziale Sicherheit geben, dass am Ende alle an dieser Nachhaltigkeit bzw. an diesem Klimaschutz gewinnen werden.

Meine Damen und Herren,

1/3 meines Lebens habe ich hinter mir, 2/3 stehen noch aus. Ich habe also ein großes persönliches Interesse, nicht nur für Sie, sondern auch für mich, aber ebenfalls für die nachfolgenden Generationen, in einer Welt zu leben, die liebens- und Lebenswert ist. Global, national und lokal.

Lassen Sie uns gegenseitig den Gefallen tun - ganz hart an diesen Zielen zu arbeiten!

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!