Ein Jahr später

„Niemals im Leben hätte ich gedacht, dass mir ‚Maschine‘ Sand ins Getriebe geraten kann - und mich etwas schlagartig von 180 auf 0 abbremst. Aber es kam dann letztendlich doch so - als mich genau vor einem Jahr die Nachricht erreichte: Krebs. Mit der Diagnose begann ein intensiver Prozess umfassender Untersuchungen und Behandlungen.
Jung, männlich, volles Haar, norddeutsch-südosteuropäisch, gefühlt unbesiegbar. Auf einmal zerbrechlich. Prozente entscheiden auf einmal nicht mehr nur über den Wahlausgang, sondern über das weitere Leben.
Ich hatte mich entschieden, offen und transparent mit meiner Krankheit umzugehen - trotz möglicher Konsequenzen. Ich habe mich sogar ohne Haare gezeigt. Dankbar bin ich Euch allen noch heute, weil es nicht gegen mich verwendet wurde. Ihr habt mich auf meinem Weg des Kampfes und der Genesung eng begleitet. Zudem habt Ihr mir meinen beruflichen, politischen und vor allem persönlichen Comeback erleichtert.
Ein Jahr später bin ich sehr dankbar, mein Leben und meine Träume weiter zu leben.
„Leben“ - genau darum geht es letztlich. Und es ist das richtige Stichwort: Ich kann die Erlebnisse nicht ausblenden - und will es auch nicht. Ich will Kraft spenden, Erfahrungen teilen und für andere einmal mehr da sein, die gerade möglicherweise ähnliches durchmachen.
Aus diesem Grund habe ich Euch über Weihnachten darum gebeten, mich bei einer Spendenaktion für den Verein für krebskranke Kinder Hannover e. V. zu unterstützen. Dieser hilft Kindern, Jugendlichen und Eltern beim Kampf gegen den Krebs an der MHH. Ich möchte Euch mitteilen, dass wir mit dem Versand der Karte und dem SocialMedia-Aufruf 23.000 Euro eingesammelt haben. Dafür möchte ich Euch von Herzen danken. Danken will ich auch dem Vorstand des Vereins, der Kinderklinik für Hämatologie und Onkologie der MHH, besonders dem Ärzte- und Pflegeteam sowie allen weiteren Beschäftigten, die tagtäglich für mehr Licht in einem manchmal langen, dunklen Tunnel sorgen.
Mit meiner Funktion und meinem Engagement will ich diese Vereinsarbeit und die lebensrettende medizinische Arbeit bestmöglich unterstützen. Mein großer Wunsch ist, Elternhauses mit voranzubringen. Und ich freue mich darauf, bei der Eröffnung gesund und munter dabei zu sein“, so der Bundestagsabgeordnete Adis Ahmetović.