Im Rahmen der Adventskalender-Reihe hat der Bundestagsabgeordnete Adis Ahmetović eine kurze Predigt in der hannoverschen Marktkirche gehalten.

„Angesichts herausfordernder Zeiten habe ich mich für den Psalm des Propheten Sacharja (Kapitel 9, Vers 9+10) entschieden. Ich wollte den Moment dem Frieden widmen. Denn die gegenwärtige Realität lehrt uns, dass wir inmitten multipler Krisen und globaler Konflikte stecken. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, der wiederaufkeimende Nahost-Krieg, die menschengemachte Klimakrise mit den daraus resultierenden Folgen und Konsequenzen sowie zahlreiche weitere Krisenherde halten die Welt in Atem. Neue Konflikte sind dabei schon am Horizont erkennbar. Während einige nach Fortschritt streben, wollen andere ihn bremsen. Das neue Miteinander heißt für einige und immer mehr leider der Alleingang.

Aus diesem Grund müssen wir zwei Dinge in den Vordergrund stellen: Frieden ist kein Selbstläufer und muss hart erarbeitet werden, das ist gewiss eine Lehre des Propheten Sacharja. Eine andere ist, dass wir Frieden auch im Kleinen stiften können und müssen - mit persönlichem Engagement. Wir müssen aufeinander achtgeben, wir müssen dem Ruf nach Zusammenhalt folgen und spalterischen Kräften, die immer stärker und lauter zutage treten, mit Resilienz und einer klaren Haltung begegnen und uns ihnen zur Wehr setzen. Nicht nur im Alleingang, sondern im Miteinander.

Es liegt dabei in diesen herausfordernden Zeiten mit an den Kirchen und ökumenischen Bewegungen, Perspektiven für ein gutes Miteinander sowie Übereinstimmungen aufzuzeigen. Dafür braucht es Möglichkeiten der Begegnung, des Austausches und der Zusammenarbeit. Ich bin dankbar, dass der Stadtkirchenverband Hannover diese Ziele verfolgt und sich einsetzt bspw. für den interkulturellen und interreligiösen Dialog sowie für ein solidarisches, vielfältiges und friedvolles Hannover.

Dies ist gelebte Solidarität. Und das zeigt die Marktkirche als feste Institution unserer Stadt tagtäglich. Dafür danke ich von Herzen."