In Stuttgart hat der Bundestagsabgeordnete Adis Ahmetovic den bosnischen Präsidenten Željko Komšić getroffen. Beim zweistündigen Gespräch gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordneten und SPD-Fraktionskollegen Josip Juratovic berieten die Politiker über die derzeitige angespannte Situation im West-Balkan sowie eine europäische Perspektive für die West-Balkan-Länder.

Erst kürzlich verlängerte der UN-Sicherheitsrat das Mandat der Eufor-Friedenstruppen für Bosnien und Herzegowina um weitere zwölf Monate, verbunden jedoch mit Zugeständnissen der ständigen westlichen Mitglieder.
„Trotz der Verlängerung des Mandats können wir beobachten, dass sich die Lage von vor rund 25 Jahren wiederholt und Bosnien und Herzegowina mit einer der schwersten existenziellen Bedrohung konfrontiert ist. Es droht ein Krieg“, warnt der Bundestabgeordnete Adis Ahmetovic. „Offenbar soll hier von serbischer Seite der Friedensvertrag von Dayton von 1995 unterlaufen werden, indem das serbische Mitglied des Staatspräsidiums, Milorad Dodik, staatliche Strukturen infrage stellt. Derartige Versuche sollten durch internationale Sanktionen sowie eine Verstärkung der internationalen militärischen Präsenz unterbunden werden, um den Ausbruch eines Krieges zu verhindern“, fügt Ahmetovic an. Auch sei es nicht undenkbar, dass sich die NATO des Themas annehme.


Um mittel- und langfristig Frieden in der West-Balkan-Region herzustellen, sei es darüber hinaus dringend notwendig, die EU-Integration der West-Balkanländer voranzutreiben. „Die SPD spricht sich für eine klare europäische Perspektive aus. Ohne eine Integration in die Europäische Union ist ein dauerhafter Frieden in der Region nicht zu erreichen“, so Ahmetovic.